Alem do Tejo

 

 

Das Alem do Tejo liegt fast am Altonaer Bahnhof, gleich um die Ecke ist der Paul-Nevermann-Platz. Ein von Portugiesen geführtes, einfaches Lokal, einrichtungsmäßig zwischen Imbiss und Restaurant, aber mit durchaus gemütlicher Atmosphäre.


Ich wollte da immer schon mal hin, dachte dabei an köstliche Natas, guten Kaffee und diverses anderes duftendes Gebäck und jetzt war es endlich so weit, dass alles stimmte: wir hatten Zeit, Lust, einen Happen zu essen und der REWE-Markt gleich nebenan verlangte keine Parkgebühren.


Wir bestellten zwei kleine Galao, also Milchkaffees 2,20 € pro Glas, Natas 1,40 € das Stück, zwei Teigtaschen mit Krabbenfüllung Stück 2,20 € und zwei Rollen, bestehend aus Bacalhau und Kartoffeln für 2,00 € das Stück sowie zwei Brötchen, die mit Ei gefüllt waren, das Stück für 2,80€.
Tja,wie fang ich an? Wolfgang, unser Genussgenie sagt immer: "Die Genussgenie-Seite ist keine Jubelseite, du darfst auch gerne negative Kritiken schreiben." Und nun kommt eine:
Bis auf den Kaffee und die Natas, was beides tadellos schmeckte, war der Rest schlicht unbrauchbar. Die mit Krabben gefüllten Teigtaschen hatten eine ziemlich panzerige Panade, die an ältere Brotkrumen erinnerte und die Füllung bestand enttäuschenderweise aus einer rosa dicklichen Soße, die neutral schmeckte und in der sich eine bis drei Krabben verirrt hatten. Das Ganze war somit absolut kein Geschmackserlebnis, vielleicht hätten wir doch lieber die hackgefüllten Teigtaschen wählen sollen?


Die Rolle aus Bacalhau, so hatte man sie uns angekündigt, war eine Rolle aus gekochten Kartoffelstücken und -mus, in der sich sicherlich auch dieser Stockfisch befand, denn es schmeckte nicht nur nach Kartoffeln. Aber es schmeckte auf jeden Fall nicht nach Stockfisch. Schade, denn gerade auf diesen teils etwas deftigeren Fischgeschmack, der durch den Trocknungsvorgang entsteht, hatte ich mich schon gefreut.


Die beiden Brötchen enthielten, gerechnet auf ihre gar nicht mal so geringe Größe, eine sehr dünne Schicht gebratenen Eierpfannkuchen und wenige hauchdünne Tomatenscheiben und sonst nichts. Zwar wurde uns eine Flasche - mit vermutlich Chilisauce - auf den Tisch dazu gestellt, aber die haben wir nicht genutzt, denn das Brötchen war durch den Aufbackvorgang so trocken, dass auch diese Sauce es nicht gerettet hätte. Leider waren weder das Ei noch die Tomaten gewürzt, was mir als Salzversessene besondere Pein bereitete. Durch das nochmalige Erwärmen dieser Brötchen im Kontaktgrill erhielten sie die auf dem Foto zu erkennende platte Form. Sie waren dadurch schön kross, aber das nützt alles nichts, wenn der Geschmack hopps ist und der Belag noch nicht einmal für eine Brötchenhälfte ausreicht. Nochmals schade. Die Hälfte der Brötchen ließen wir stehen.


Der Fairness halber möchte ich aber mitteilen, dass es einen Mittagstisch im Alem do Tejo gibt, der vielleicht gut ist. Auch fällt die Tapas-Karte umfangreicher aus, enthält Salate, eingelegtes Gemüse und Sardinen im Sud etc.

Ich möchte auch nicht verhehlen, dass die Bedienung korrekt war. Aber mehr Positives ist aus diesem Besuch nicht zu vermelden.

Genussanwältin


 

Alem do Tejo
Max-Brauer-Allee 53
22765 Hamburg
Tel. 0176 37729757

 

 
 
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