Fischerklause Lütjensee

 

Was macht man an einem heißen Sommermontagmittag, wenn man nicht um die halbe Welt fahren möchte, um irgendwo draußen gut essen gehen zu können? Man könnte an den Lütjensee fahren und dort auf der sonnigen Terrasse der Fischerklause auf den See blicken, den Libellen zusehen und so ganz nebenbei bodenständig essen. Die Fischerklause ist nämlich eines der wenigen Restaurants, die auch an einem Montag für die Gäste da sind und das sogar schon mittags.
Als Aperitif erhielten wir Riesling Wermut "Findling" mit Holunder und Tonic (9,50 Euro). Ein zum Sonnenwetter passender erfrischender und ausgewogen abgeschmeckter Cocktail.


Wir orderten als Vorspeisen Pfifferlingsrahmsuppe mit frischen Pfifferlingen und Creme fraiche (9,50 Euro) und hausgeräucherten Lütjenseer Aal auf Vollkornbrot mit Kräuterrührei (16,50 Euro).
Die sämige, herzhaft nach Pfifferlingen schmeckende Suppe enthielt ein paar große frische Pfifferlinge und wurde über gekräuterte Creme fraiche gegossen. Eine rundum gelungene Suppe, die einen guten Auftakt hergab.

Der hausgeräucherte Aal war hervorragend im Geschmack und gerade deswegen war es höchst bedauerlich, dass er so knapp bemessen war. Lediglich drei Stückchen, zusammen geschätzt nicht mal 50 Gramm lagen auf Pumpernickelbrot, welches vom Aroma her gar nicht zum wunderbaren Aal passte. Der Teller war ansonsten mit dem Rührei und etwas Salat dekoriert. Für 16,50 Euro hatte man mehr erwartet.


Die Hauptgerichte bestanden aus dem Wiener Schnitzel mit Sardelle und großen Kapern sowie Erdapfel-Gurkensalat (22 Euro) und der Wildschweinbratwurst aus eigener Jagd mit Rahmwirsing, Bratkartoffeln und grobem St. P.A.U.L.I. Senf (15,50 Euro).

Ein perfekt gebratenes Wiener Schnitzel, das bestens mundete. Das Ganze hätte zum Hochgenuss werden können, hätte nicht der Kartoffelsalat aus sehr dicken Kartoffel- und entkernten dickeren Gurkenscheiben bestanden. Leider machte die köstliche milchigsäuerliche Marinade das nicht wieder wett. Ein fein geschnittenerer Salat hätte mir deutlich besser gefallen. Dagegen war an der Wildschweinbratwurst, dem Rahmwirsing und den Bratkartoffeln nichts auszusetzen.


Zum Dessert orderten wir Mohr im Hemd mit hausgemachtem Kürbiskernöleis und Ingwerkirschen ( 9,00 Euro ) und da auf der Karte für selbstgemachtes Eis geworben wurde, zwei Kugeln Eis mit Sahne (4,60 Euro). Der Mohr im Hemd erwies sich als kleiner Puffer, der mit warmer Schokolade umgoßen und Kirschen umlegt war. Das Kürbiskernöleis schmeckte zwar interessant, hätte sich aber nicht so im Hintergrund halten müssen. Die beiden Eiskugeln waren eher enttäuschend.
Aperitif 9,50 Euro, Flasche Bismarck 0,75 l 6,90 Euro, alkoholfreies Weißbier 4,50 Euro.


Genussanwältin
 

Fischerklause

Am See 1
22952 Lütjensee
Tel. 04154 792200

 

 

 

 
 
genussgenie.de