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Restaurantkritiken für Hamburg und die
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Le Canard Nouveau (geschlossen)
Vorurteile gelten gemeinhin als unschön, dennoch habe ich welche, bin nicht unfehlbar, bin das Genussgenie, nicht Genusspapst. Als ich hörte, dass im ehemaligen Gourmettempel des Josef Viehauser jemand namens Ali Güngörmüş den Kochlöffel schwingt, reichten meine Fantasien allenfalls für getrüffelte Dönerkebab an Essenz vom hinteranatolischen Rotkraut plus Raki-Ziegenjoghurtmoussee als Nachtisch. Doch ich hörte immer wieder Stimmen. Stimmen von Bekannten, die beteuerten, ich würde einen Besuch dort keinesfalls bereuen. Um es kurz zu machen: Die Stimmen hatten recht.
Von der Restaurantterrasse aus genießt man einen traumhaften Blick über die Elbe, kann die Ozeanriesen bewundern, möchte am liebsten die Arbeiter an den Containerterminals anfeuern. Aber dann erscheinen schon nette Kellner und servieren fix die georderten Vorspeisen. Sehr originell und für die Zunge überraschend die Erbsen–Minzraviolis in der Hummersuppe. Ausgewogen gewürzt und hintergründig scharf die Tunarolle im Noriblatt mit Gurken–Rettichsalat, Tatsoiblättern und Bananen–Avocadocreme, da hatte ich richtig Freude! Gaumenorgasmus! links die Tunarolle Spanferkel
Insgesamt sind der Michelin-Stern und die 16 Punkte vom Gault Millau 2010 völlig in Ordnung. Ich habe mich gefreut, dass meine dumpfen Vorurteile so überzeugend widerlegt wurden und verspreche, künftig abends Selbstkritik zu üben! --- Neuer Versuch 2016:
Es ist schon erstaunlich, wie schnell man sich im großen Gastraum, der fast die Ausmaße einer Halle hat, wohl fühlt. Möglicherweise hängt das mit den warmen Farben des Interieurs zusammen, wahrscheinlicher mit dem grandiosen Ausblick über die Elbe, auf der es auch abends geschäftig zugeht.
Die Getränkepreise halten sich im Rahmen, für einen ordentlichen Chianti
Classico (halbe Flasche/ 0,375 l) mussten wir 35,- € opfern, für einen
sehr großzügig geschenkten Malteser zum Abschluss 5,- €.
Gruß aus der Küche: Meeresfrüchte-Krapfen mit rote Beete / Vorspeise: Entenleber-Terrine
Kabeljau
Kalbsrücken mit Aubergine und Süßkartoffel / Nachtisch Griess & Cassis
Die die absolut angemessenen 16 Punkte vom Gault Millau hat das Restaurant auch 2016 verteidigt. Das erwähnte Menü ist wohl noch bis Ende März 2016 zu bekommen.
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Im Juli 2016 zog es den Genusspapst zur Mittagszeit wieder einmal an die Elbchaussee. Der kurze Kommentar: "Heute Mittag bei Ali Güngörmüs im Le Canard Knusperlachs, Lammschulter und Panna Cotta verdrückt, dazu ein traumhafter Blick auf Elbe und Hafen. Die aus den Fugen geratene Welt war eine Zeitlang ganz weit weg. Welch Wohltat!" Dem ist nichts hinzuzufügen, außer ein paar seiner päpstlichen Fotos:
Bio-Knusperlachs, Mango, Avocado, Shiitake, Ponzu
Lammschulter aus dem Ofen, Bohnen, geräucherte Paprika, Curry-Ingwer-Linsen
Vanille Panna Cotta, marinierte Melone, Zitronensorbet
Elbchaussee 139
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