Fischerei Kagel / Schrampe


Ich kann mich nicht entsinnen, jemals in so idyllischer Umgebung bestens
geräucherten Fisch gegessen zu haben. Aber der Reihe nach:
Der im Norden Sachen-Anhalts liegende Arendsee ist, man staune, nicht
nur der größte seines Bundeslandes mit rund 5 Quadratkilometern, sondern
auch der tiefste mit rund 50 Metern, also ein lohnendes Ausflugsziel.
Während meiner Internetrecherche, wo man denn vor Ort gut einkehren
könnte, stieß ich auf den Fischer Kagel, der in Zießau eine Räucherei
betreibt und genügend Platz vor Ort hat, um bei ihm einzukehren und
gleich quasi aus der Hand seine Produkte zu essen. Gesagt getan.
Auf dem weitläufigen Gelände mit wirklich vielen Möglichkeiten, Platz zu
nehmen, ob nun im Freien oder unter Regenschutz, mussten wir uns erstmal
orientieren, denn der eigentliche Laden, in dem man einerseits per
Selbstbedienung, den Fisch zum dort essen kauft, aber auch die
Möglichkeit hat, ihn gut eingepackt mit nach Hause zu nehmen, liegt
versteckt hinter viel Gartengrün und Bäumen. Die Auswahl an geräuchertem
Fisch ist beachtlich, es gab Bückling, Makrele, Heilbutt, Butterfisch,
Sprotten, Aal, Barsch, Seesaibling, Maräne, Forelle, Lachsforelle und
natürlich Lachs - und vermutlich hab' ich noch den einen oder anderen
Fisch vergessen. Preislich günstig, aber. was viel wichtiger war:
alles frisch. Wir haben nämlich auch noch eine erkleckliche Portion mit
nach Hause genommen, Kühltasche sei Dank.
Neben der Möglichkeit, sich Frischbrötchen nach Wunsch belegen zu lassen
oder etwas aus der vielfältigen Räucherfischauslage zu wählen, jeweils
mit oder ohne Kartoffelsalat, bot man uns an, ein wenig zu warten, um
dann frisch aus dem Räucherofen geholten Fisch lauwarm essen zu können.
Natürlich haben wir uns darauf gern eingelassen und es nicht bereut:


Der Seesaibling und die Lachsforelle schmeckten hervorragend, waren auf
den Punkt geräuchert, so dass sie weder zu trocken, salzig oder zu
rauchig schmeckten, sondern wunderbar saftig und sanft gewürzt. Besser
geht es nicht. Dass wir obendrein noch mitten in der Natur saßen, machte
das alles noch runder.

Zu Hause haben wir dann noch einen perfekt geräucherten Butterfisch,
eine leider allzu salzige und mit Senfkörnern bestreute Makrelenhälfte,
eine kleine perfekte Maräne, ein schön frisch geräuchertes Stück Aal und
die klassische Forelle in den darauf folgenden Tagen niedergemacht und
waren, bis auf das Makrelenstück, mit allen anderen Fischen mehr als
zufrieden.

Ein Geheimtipp ist diese Adresse in der Region sicher nicht, was sich
schon anhand der erklecklichen Anzahl von Sitzmöglichkeiten ablesen
lässt. Für uns ist die Anreise doch recht ambitioniert, aber wohnten wir
näher dran, wir wären hier sehr sehr regelmäßig zu Gast. Wer also
sowieso plant, in diese Region zu reisen, übrigens liegt Salzwedel mit
seinen Baumkuchen nicht weit entfernt, sollte unbedingt den Schwenker
zum Arendsee und Fischermeister Kagel machen.
Genussanwältin
Fischerei Kagel
Zießau 33
39619 Schrampe
039384 2550