Kaminstube

Ein ausgehungerter Gourmet hat es schwer in Wismar - weit und breit leuchtet nirgendwo ein Michelinstern. Die Vermutung, das liege vielleicht an mangelnder Nachfrage, geht allerdings fehl, denn in diesem fast einzigen Haus gehobener Gastronomie ist ohne eine von langer Hand geplante Platzreservierung kein Tisch zu bekommen. Wir ergatterten nach vier Tagen Vorlauf an einem Montag gerade eben noch den Not-Tisch im Gang und fragten uns, ob das feuerpolizeilich überhaupt zulässig war. Aber im Grunde waren wir froh, dass die 'Kaminstube' vom Wandgerüst an ihrem Platz gehalten wurde.


Man sitzt in sehr rustikalem Ambiente, der Service agierte flott, gut gelaunt und schlagfertig. Die Weinpreise sind kundenfreundlich kalkuliert, eine Flasche vom wunderbar mineralischen 2013er Rioja Crianza schlug mit rund 25 Euro zu Buche.

Küchengruß


Aus der übersichtlichen Karte überzeugte eine runde Kombination aus krossem und doch saftigem Zander und feinaromatischem Maronenpüree (24,90):


Das gleiche Maronenpüree kredenzte die ambitionierte Küche auch als Unterlage für eine kraftvoll-zarte Rinderbrust (25,90), als zusätzliches Gemüse lagen sanft angebratene, jedoch knallharte und damit ungenießbare Möhren auf dem Teller - der einzige Patzer an diesem Abend.

 

An den Nachtischen gab es nichts zu mäkeln, sowohl das Mohneis als auch die wirklich sehr cremige Crème brûlée  - beide mit Physalis - bildeten einen gelungenen Abschluss:


 

Insgesamt ein lohnender Besuch in einem stimmungsvollen Restaurant. Die Parksituation ist schwierig, weil in weiten Teilen des Wismarer Altstadtkerns 'Bewohnerparken' gilt.
 

Kaminstube
Bademutterstraße 19
23966 Wismar

Telefon 03841 - 32 88 340


 

 
 
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