schöner kochen - warme Küche:
Die Kunst der perfekten Zubereitung, Rezepte und Tipps für die
warme Küche /
Rafael Pranschke
Ein sehr aufwändig gestaltetes Buch für jemanden, der seine Speisen
nicht als Hausmannskost, sondern ein wenig aufgebrezelt servieren
möchte. Es gibt viele ausgesprochen ansprechende Fotos, der Autor ist
eben Foodstylist. Leider scheint er aber anzunehmen, seine Leser stünden
zum ersten Mal in einer Küche. Zitat: "Salz ist eine Grundwürze, ohne
die Mahlzeiten meistens eher fade schmecken." Was für eine Feststellung.
Leider enthält nur ein kleiner Teil des Buchs wirklich Tipps zum
optischen Aufmotzen von Mahlzeiten. Seitenweise geht es statt dessen um
klassische Mehlschwitze, um Binden mit Mehlbutter, mit Butter, mit
Stärke, mit Weißbrot. Zu viel Platz nehmen außerdem Banalitäten ein wie
die Herstellung eines panierten Schweineschnitzels oder Fish & Chips mit
Mayonnaise. Oder einer ganz gewöhnlichen Hühnersuppe, deren Zubereitung
zudem in einer Art vorgeschlagen wird, dass am Ende allenfalls eine
schwache Ahnung von Hühnerbrühe entsteht.
Was mich außerdem gestört hat, sind wohlklingende Hinweise, die nicht
wirklich weiterhelfen. Wenn bei der dreifarbigen Paprikacremesuppe die
Konsistenz der einzelnen Suppen nicht übereinstimmt, möge man doch
einfach mit einem Stück gekochter, durchgepresster Kartoffel nachhelfen
- wer hat denn schon normalerweise ein Stück gekochte Kartoffel zur
Hand?
Leider fehlen an einigen Stellen die Garzeiten, eine Aufforderung zum
'Fertiggaren' hilft kaum jemandem weiter.
Man erwirbt mit diesem Werk nur schönen Schein, ein leuchtendes
Schmuckstück für das Kochbuchregal; dafür ist es aber zu teuer.