Lakeside im Hotel The Fontenay

Wir gehen sehr gerne in das mittlerweile zweisternige Lakeside, weil es uns noch nie enttäuscht hat. Ganz im Gegenteil, es kommt mir so vor, als würde das Niveau stetig steigen.

Lauge/Sauerteig/gesalzene Butter

Wir waren zu viert, saßen mit sehr schönem Blick auf die Alster und fühlten uns während der rund 5 Stunden nicht nur vom Service aufmerksam und sehr freundlich umsorgt, sondern durften vom ersten bis zum letzten Bissen erleben, dass die Gerichte ausnahmslos hervorragend mundeten - und die Betonung liegt auf dem Wort "ausnahmslos"!

Kulinarische Einstimmung
Himbeere/Tomate
Kartoffel/Pilz
Aal/Erbse

Von der "Kulinarischen Einstimmung" (siehe Fotos) über die 7 Gänge bis hin zum "Süssen Ausklang" beeindruckte das Menü mit einer fein austarierten Abwechslung, und jedes Gericht durch optisch aufwendige und sehr ansprechende Präsentation.
Bevor ich also in ermüdender Wiederholung sämtliche Gerichte en detail beschreibe, greife ich lieber ein paar Gimmicks heraus, die Küchenchef Julian Stowasser und Chef-Patissier Marco D'Andrea besonders gelungen waren.

Eierstich/bayerisches Wagyu

Kaisergranat
Piel de Sapo Melone/Limette/Creme fraiche

Beim 2. Gang, den "Früchten des Meeres" befand sich seitlich auf dem Tellerrand eine täuschend echt aussehende Miesmuschel aus allerfeinstem knusprigen Teig. Ein faszinierendes Rätsel wie die hergestellt wurde, gefüllt mit einer nach Muscheln schmeckenden Creme:

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Lachsbauch
Kirsche/Zitronenverbene/grüne Mandel

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Orientalische Wachtel
Minzspinat/Aubergine/Rosinensauce

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Limousin Lamm
Caponata/Amalfi Zitrone/Poverade

Der 6. Gang, ein Käsegang, überraschte mit einer Comté-Creme-Nocke, bestehend aus einer feinen, fast schnittfesten Masse und stellte den bisher für mich ungewöhnlichsten Käsegang dar, der mir jemals dargereicht wurde. Diese phantasiereiche Idee darf gerne Einzug in die gehobene Küche halten:

Dass man von Herrn D'Andrea, der nicht umsonst mehrfach zum besten Patissier gewählt wurde, immer etwas Besonderes erwarten darf, ist kein Geheimnis mehr. Seine Kreationen sind so innovativ, dass man kaum erstaunt ist, wenn er eine Menge Nachahmer um sich versammelt hat.

Sein Dessert "Hamburger Rote Grütze" verblüffte, weil es ihm gelang, exakt den Geschmack von klassischer Roter Grütze hervorzurufen, das aber in schönster Form zu präsentieren. Hut ab!
Sein zweites Highlight wirkte zwar optisch eher schlicht, im Vergleich zu seinen sonstigen Kunstwerken, aber der im Glas befindliche "Espresso Martini" schmeckte perfekt ausgewogen zwischen leichtem Kaffeegeschmack mit alkoholischem Hintergrund und vordergründiger, sahnig-cremiger Sanftheit:

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Süßer Ausklang
Tequila/Basilikum
Eierlikör/Amaranth
Pfirsich/Macadamia
 

Die zum Menü angebotene Weinbegleitung bzw. Nichtalkoholische Getränkebegleitung lockte uns nicht, sondern wir ließen uns statt dessen lieber vom Restaurantleiter Michel Buder beraten und überraschen - und wurden bei allen drei Weinen nicht enttäuscht (Matthiasson Napa Kalifornien 2019, Weingut Ziereisen Jaspis 2018, Au bon Climat 2019er Hildegard).

                                                                   
 

Genussanwältin

 

Restaurant Lakeside im Hotel The Fontenay
Fontenay 10
20354 Hamburg
Tel. 040 6056 605-0