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Restaurantkritiken für Hamburg und die
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Oberdeck in der Seeperle (Wismar)
Das Restaurant liegt etwas außerhalb des Wismarer Altsstadtkerns, im ersten Stock der Seeperle. Beim Betreten umfing uns ein penetranter Räucherfischgeruch, der den ganzen Abend über blieb und auch am Folgetag in den Mänteln wahrzunehmen war.
An diesem Sonntagabend im Dezember waren wir die einzigen Gäste, so
konnten sich Kellner und Küche allein uns widmen - was sie auch mit
großer Freundlichkeit taten.
Eben diesen Kontrapunkt bot die Vorspeise "Karamelisierter Ziegenkäse auf Gewürzbirne an Kaffeeöl" (7,90 €), die zeigte, dass eben nicht alles, wie inzwischen leider üblich, mit Balsamico-Creme überzuckert werden muss. Karamell und Birne passten wunderbar zum Käse.
Überhaupt, Kartoffeln: Auch das zum Gang "Bio-Lachsfilet mit Spekulatiuskruste an Orangenfenchel" gehörende "sahnige Kartoffelpüree" überzeugte auf ganzer Linie. Schön fluffig, klumpenfrei und wunderbar kartoffelig! Dafür kam die Tranche vom Lachs völlig übergart und entsprechend trocken auf den Tisch und ließ zudem jegliches Spekulatiusaroma vermissen. Die Unterlage aus wässrigem Fenchelgemüse plus ungegrillter Tomate konnte da nichts mehr retten, sehr schade.
Wir fanden einen recht herzhaften Grauburgunder (23,-) auf der sehr überschaubaren Weinkarte, ansonsten gab es noch zwei oder drei mildere Grauburgunder und zwei gefällige Rote.
Wer gehobene Landhausküche mag, ist hier auf dem richtigen Dampfer.
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