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Restaurantkritiken für Hamburg und die
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Pappenheimer Wirtschaft
Für einen Hamburger Jung ist es naturgemäß schwierig, ein Lokal mit fränkischer Küche angemessen zu würdigen. Aber einen Versuch ist es wert, jedenfalls für Liebhaber deftiger Gerichte, ausgefallener Biersorten (z.B. Gutmann, Unertl) und rustikaler Atmosphäre. Die Pappenheimer Wirtschaft befindet sich in etwa 100 Metern fußläufiger Entfernung von Alster und Eilbekkanal an der Mundsburger Brücke. Man sitzt an dunklen Holztischen (im Sommer auch draußen) und wundert sich über den bemerkenswert ziegenlastigen Wandschmuck - ein gemütlicher Laden mit hohem Wohlfühlfaktor.
Wunderbar locker und fein würzig im Geschmack ist der Obadzder, eine extrem mächtige bayrische Creme aus Käse (die in Franken eigentlich 'Gerupfter' heißen soll). Der Obadzder blieb recht mild auf der Zunge, er dürfte eher reichlich Frischkäse denn Limburger enthalten haben. Dazu gibt es eine Breze sowie zu wenige Scheiben vom leckeren, dunklen Brot, es musste bisher noch jedes Mal beim etwas angestrengt freundlichen und nicht sehr professionellen Service nachgeordert werden. Aber gut - kostet auch nur 3,50 Euro:
Als optische Zumutung erwiesen sich die
'sauren Zipfel', 5 Nürnberger Bratwürstchen im Suppenteller, in einem
Zwiebel-Essigsud badend - geschmacklich hingegen überraschte dieses
Gericht positiv. Herzhafte, nicht zu fein gewiegte oder gar fette
Würstchen verwöhnten den Gaumen, sogar den säuerlichen Sud hätte man bis
auf den letzten Rest ausgelöffelt - wenn denn ein Löffel dabei gewesen
wäre.
Kaffeekenner werden den etwas dünnen Capuccino nicht bestellen - in der Pappenheimer Wirtschaft bleibt man besser beim Bier! Alle paar Wochen werden auch eigentlich verabscheuungswürdige Bierversuche zelebriert, die Kampagne für gutes Bier (KGB) bietet an einigen Montagen im Jahr originelle Bierverkostungen mit passenden Vorträgen zum Thema an. Kostenpunkt: Um die 12,- Euro.
Pappenheimer Wirtschaft 22087 Hamburg
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