Ribs & Bones (Kühlungsborn)

 

 

Das Ribs & Bones in der belebten Ostseeallee in Kühlungsborn, in der sich die Hotelrestaurants wie eine Perlenkette auf einer Strecke von ca.
drei Kilometern aneinanderreihen, ist weit über den Badeort hinaus bekannt und beliebt. Der gute Ruf hat zur Folge, dass man vorsorglich reservieren sollte, ganz besonders an den Wochenenden.
Etwas unüblich für die normalerweise in chronologischer Reihenfolge hier geschriebenen Kritiken, möchte ich gleich mit der Tür ins Haus fallen und dem Fazit beginnen:
Das Fleisch im Ribs & Bones ist absolut perfekt, wird von den Köchen, die in einer offenen Küche agieren, sorgfältig und versiert behandelt und schmeckt hervorragend. Man muss lange suchen, um so einen würzig leckeren saftigen Steakgeschmack anzutreffen. Hier ist er garantiert.
Wir waren schon etliche Male in diesem Restaurant, verteilt über die Jahre unserer jeweiligen Kühlungsbornurlaube und jedes Mal war es das Fleisch, das mit seiner kräftigen Würze und Saftigkeit überraschte und überzeugte.


 

Nun zu den weiteren Details unseres letzten Besuchs im Juni 2016:
Die flotte und äußerst freundliche Bedienung servierte mir zu meinem 300 g Ribeye-Steak vorneweg einen Beilagensalat mit Honig-Senf Dressing, den ich  - als Rohkostsalat in rauen Mengen futterndes Wesen (im 1. Leben Kaninchen gewesen) - eher als nett gemeintes Pröbchen bezeichnen möchte.


Leute, die rein gar nichts mit Gemüse anfangen können, werden sicherlich das im Schälchen Dargebotene nicht aufessen, aber für mich war die Winzigstportion eher eine Zumutung, wenn auch das etwas zu dickliche Dressing rund schmeckte und die Honignote gut erkennbar war.
Das als Zusatzgemüse georderte Schälchen (man serviert hier eindeutig nicht gemüselastig) Cole-Slow-Salat erwies sich als Matschepampe und geht deutlich besser herzustellen, belastete allerdings mit 1 Euro kaum den Etat. Ich würde jedoch gern mehr bezahlen, wenn ich dafür eine bessere Qualität bekäme:

 

Als weitere Beilage zum Ribeye gab es das in allen Steakhäusern übliche Bratbrot und eine mit etwas Sour Creme übergossene Backkartoffel. Das Bratbrot war tadellos, die Kartoffel beim Lieblingsehemann halbgar und wir beide vermissten eine größere Portion Sour Creme. Wie ich später auf der Speisekarte entdeckte, hätte man frei nachordern können. Weshalb es immer eine völlig unspektakulär schmeckende mehlig kochende Kartoffel sein muss und nicht eine schön speckige buttrige Kartoffelsorte gereicht wird, mag vielleicht auch dem Konzept geschuldet sein, dass es hier ja nicht um die schnöden Beilagen zu gehen hat, sondern man sich auf das einzige Wahre konzentrieren sollte. Schließlich betritt man nicht wegen der Kartoffeln ein Steakhaus.
Mein Ribeyesteak war , wie schon oben beschrieben, von wunderbar kräftigem guten Fleischgeschmack, gut mit Fett durchzogen und dadurch saftig, ohne auszubluten, also perfekt. Deswegen würde ich jederzeit wieder hingehen - aber auch nur deswegen:

 


 
 

Mein Rippchen liebender Ehemann ließ sich eine Portion Combo servieren, also Rippchen, die mit Texas- und Honigsoße und einer weiteren scharfen Textur bestrichen waren. Texas war unauffällig gewürzt, die Honigsüße deutlich süßlich und die mit der scharfen Soße bestrichenen Rippchen sollen auch wirklich scharf gewesen sein, wobei mein Mann jemand ist, der relativ früh auf Schärfe reagiert, was häufig zu Diskussionen zwischen uns führt, ob nun etwas bereits als scharf oder eher schlaff gewürzt bezeichnet werden darf. Aber über Schärfegrade zu diskutieren soll natürlich nicht davon ablenken, über die Fleischqualität der Rippchen zu berichten. Die Rippchen waren bereits vorgegart und vermutlich nochmals gebraten worden, denn man(n) hatte sie schon saftiger in Erinnerung, wie er maulte:

Die Hände musste er nicht ein einziges Mal zu Hilfe nehmen, weil das vorgegarte Fleisch freiwillig sauber vom Knochen fiel. So soll es irgendwie auch nicht sein. Wenn man Lust darauf hat, animalisch schlicht am Lagerfeuer zu sitzen, die Rippchen in den Händen haltend genüsslich abzunagen, sollte nicht das Fleisch einfach so abfallen. Der Enttäuschte gelobte, das nächste Mal lieber eines der wirklich tadellosen Steaks zu ordern.
Hefeweizen 4,50 Euro. Ribeye 300 g 23,00 Euro, Ribs Combo 18,50 Euro.

 

Ein Beitrag der Genussanwältin

 

Ribs & Bones American Steakhouse
Ostseeallee 8
18225 Kühlungsborn
Tel. 038293 / 88609
 

 

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