Trude

 

Als wir im März 2014 die Trude heimsuchten, herrschte dort schon seit Wochen Baustellenbetrieb und auch die Karte hatte man eingedampft - es gab nur eine verkleinerte Baustellenkarte. Das Restaurant liegt in der Nähe des S/U-Bahnhofs Barmbek und unmittelbar auf dem Gelände des Museums für Arbeit. Daher auch der Name: Trude steht für T.R.U.D.E. ,die größte Schildvortriebsmaschine der Welt, mit der einst (2002) die vierte Hamburger Elbtunnelröhre gebaut wurde:

 


Die mehrfach wechselnde Bedienung war sehr freundlich zu uns und agierte wirklich bemerkenswert flink. Auch dann noch, als sich die Trude im Laufe des Abends bis auf den letzten Platz gefüllt hatte. Man bekommt eine Art Bistroküche, frisch und gut gemacht. Der Salat (8,50 €) mit dem Schafskäse extra (+ 4,- €) bot ebenso wenig Anlass zu Kritik wie der klassische Flammkuchen mit Speck (9,- €). Nun gut, der Teig hätte eine Spur dünner ausfallen dürfen, dafür war das gute Stück vorgeschnitten und ausgesprochen lecker.

 


Nach einiger Zeit stand uns der Sinn nach etwas Süßem, die Eiskarte wirkte allerdings nicht sehr ansprechend. Dennoch bestellten wir den 'Krokantbecher' - und wurden höchst angenehm überrascht. Eine gelungene, keinesfalls zu zuckrige Mischung, vor allem aber sehr feincremiges und aromatisches Eis, wie es sein soll.

Auch am Ende ging alles flott: Kaum hatten wir um die Rechnung gebeten, lag sie auch schon auf dem Tisch und wurde kassiert; das dauerte keine 30 Sekunden!


Ob es an der Baustelle lag oder dort der Normalzustand ist, konnte nicht festgestellt werden, doch leider scheint die Entlüftung der Küche direkt in den Gastraum zu führen. Unsere Kleidung duftete nach dem 3-Stunden-Besuch alles durchdringend und dermaßen süßlich nach gebratenen Zwiebeln, dass eine Reinigung unausweichlich war.

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Bei einem Nachtest im März 2015 haben wir erst festgestellt, dass es sich tatsächlich um eine Art offene Küche handelt, die Beduftung der Besucher also unausweichlich sein dürfte. Wir wurden wieder ausgesprochen freundlich und zügig bedient.
Von den Flammkuchen sollte es diesmal nicht die klassische Version, sondern 'Der Grieche' für 11,- € sein: Belegt mit Hirtenkäse, Zwiebeln, Oliven, Kapern und
frischen Kräutern auf reichlich Tomatenpüree:

Diese -ebenfalls angenehm dünne - Variante ist, um es vorsichtig auszudrücken, nichts für Leute mit Bluthochdruck, nämlich sehr salzig. Auf Nachfrage wurde bedeutet, das hänge gewiss mit den Kapern und dem Käse zusammen - daran aber lag es nicht. Vielmehr war das Tomatenpüree hoffnungslos übersalzen. Kapern oder Käse hätten sich noch herunterkratzen lassen, die tomatenhaltige Salzorgie leider nicht und so ging ein guter Teil zurück.
 

 

Etwas besser ging es mit dem Roastbeef, wiewohl mit den hervorragenden Bratkartoffeln ziemlich gegeizt wurde. Das Fleisch selbst war dünn geschnitten und von ordentlicher, sehnenfreier Qualität, jedoch nicht so wirklich zart. Zu lange gegart, nicht mehr rosa:

Dafür überzeugte die Remoulade mit Aroma und bemerkenswerter Leichtigkeit. Angesichts des durchwachsenen Gesamteindrucks sind 15,50 € kein Schnäppchen.

 

Trude

Maurienstrasse 13-15
22305 Hamburg
Tel: +49 (40) 2000 69 31
Fax: +49 (40) 2000 69 32

 
 
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