Waldeslust (Hamfelde)
Der Gasthof Waldeslust ist seit Jahren unser
Familienstammlokal, wenn man mal außerhalb essen möchte. Etwas östlich
von Trittau gelegen, bietet es wohlschmeckende Hausmannskost. Zum Teil
stammen die Tiere wie Rind, Lamm, Geflügel aus eigener Aufzucht. Der
Service ist durchweg stets zügig und ausgesucht freundlich, ja fast
schon herzlich. Selbst Sonderwünsche werden gern erfüllt und ich kann
mich nicht erinnern, jemals dort auch nur einen Hauch von unzufrieden
gewesen zu sein.
Obendrein wird alles zu moderaten Preisen auf den Tisch gebracht. Der
einzige Nachteil: Man muss von Hamburg aus eine ganze Weile fahren, um
dann in dieser ländlichen Umgebung zu speisen.
Der Gasthof ist großräumig, es gibt diverse Räume und man ist auf den
einzelnen Gast bis hin zu größeren Gruppen gut eingerichtet. Es gibt
genügend Parkplätze und man kann sogar, dies haben wir allerdings noch
nie ausprobiert, sich erst seinen Hunger erwandern, denn gleich
gegenüber beginnt ein Waldgebiet mit gekennzeichneten Wanderrouten.
Wir tauchten Ende November zu viert zum vorbestellten Gansessen auf.
Nach unserem Eintreffen wurden zwei Sorten Baguette und je ein Töpfchen
mit Griebenschmalz und einer Kräutersoße hingestellt. Beides schmeckte
gut.
Zur Gans bestellten wir, der Hausempfehlung folgend, einen 2009er Vino
Nobile di Montepulciano für 18,90 Euro die Flasche, der sich als
harmonischer, zum Essen gut mundender Wein herausstellte.
Die Gans, eine Hamfelder Freilaufgans, wurde am Tisch versiert
tranchiert und auf vorgeheizten Platten warmgehalten. Gänsebrust und
Keulen, waren etwas zu trocken geraten, aber geschmacklich insgesamt
hervorragend, was man auch von der sehr krossen und keinesfalls fetten
Haut sagen konnte. Überhaupt handelte es sich um eine fleischige, kaum
fette Gans, deren Fleisch fast schon würzigen Geschmack hatte.
Erschlagen wurden wir mit den Beilagen: frischer Rotkohl, in Speck
geschwenkter Rosenkohl, Maronen und Backobst, Birnenhälften mit
Preiselbeergelee, mit Marzipan gefüllte Bratäpfel, Salzkartoffeln,
Kartoffelklöße und Kroketten und natürlich reichliche Bratensoße, die
bodenständig schmeckte und nicht ausschließlich aus dem Bratensaft
hergestellt war.
Alles in allem ein großer rustikaler Gänseschmaus, der keine Wünsche
offen ließ. Zwischendrin wurde immer wieder nachgefragt, ob noch etwas
nachgebracht werden soll, was in Anbetracht der Wuchtigkeit der Mengen
aber nicht erforderlich wurde.
Mit 29,00 Euro pro Person war dies eine höchst angenehme adventliche
Angelegenheit.
Genussanwältin
August
2021
Ich habe nicht gezählt, wie
oft wir in den letzten Jahren im Restaurant Waldeslust waren, oft
genug mit Freunden im Schlepptau, die danach allesamt begeistert
mitteilten, wieder dort einkehren zu wollen. Es ist halt nur immer ein
wenig Strecke zu fahren, das ist ein Nachteil, aber auch tatsächlich der
einzige.
Immer, egal zu welcher Jahreszeit und zu welchem Anlass wir ins
Waldeslust kamen, wir waren rundum zufrieden, ohne jegliche Abstriche.
Ein munterer, flotter und fröhlicher Service, eine schnelle Küche, die
unnötige Überlängen an Wartezeiten vermeidet und das Essen, egal, was es
war, wir waren immer zufrieden. Nein, nicht ganz, ein einziges Mal war
uns die Weihnachtsgans, die wir fast schon traditionell immer dort mit
mehreren Personen essen, etwas zu trocken geraten.
Ansonsten kann man durch die Bank weg alles empfehlen, vom Fischgericht
über die Wildgerichte bis hin zum schlichten Schnitzel, vom Tatar über
den Lachs bis hin zu den Gallowayhappen ist alles sehr gut schmeckend,
geschmackvoll dekoriert und wird bei sehr vielen Gerichten nach wie vor
in viele Schüsselchen gepackt und auf Wärmeplatten auf Temperatur
gehalten, was ich höchst angenehm finde; denn ich mag es nicht, wenn mir
alle Zutaten auf den Teller gestapelt werden und ich gezwungen bin,
dasjenige zu essen, was gleich über den Tellerrand laufen wird.
Bautechnisch hat sich im Laufe der Zeit etwas getan, man kann
mittlerweile draußen auch bei Regen sitzen, einerseits in einer Art
gläsernem Wintergarten und noch weiter auf der Terrasse ohne
Glasbegrenzung, aber mit regendichtem Stoffdach und Heizstrahlern gegen
aufkommende Kühle. Während der Coronazeiten natürlich schon deswegen
angenehm, weil man dann quasi an der frischen Luft sitzt, was vielleicht
die Ansteckungsgefahr minimiert.
Übrigens ist es, dies sei noch kurz erwähnt, praktisch nie ein
Hindernis, Teile der angebotenen Gerichte zu tauschen, wie z.B. statt
gekochter Kartoffeln die Bratkartoffeln zu wählen, Sonderwünsche werden
gerne erfüllt, soweit sie nur irgendwie technisch machbar sind, man
klebt also nicht an der Speisekarte; und wegen üppiger Portionen sieht
man bei vielen Gästen, dass das, was sie nicht geschafft haben, gut
verpackt mit nach Hause gegeben wird. So oft wie dort habe ich es noch
nie woanders erlebt.
Wir können also das Restaurant Waldeslust uneingeschränkt für all
diejenigen Gäste empfehlen, die bodenständige, gutbürgerliche Gerichte
mögen, die in guten Portionen auf den Tisch kommen.
Genussanwältin
Gasthof Waldeslust
Dorfstraße 6
22929 Hamfelde (Stormarn)
Tel. 04154 - 25 26
Fax 04154- 8 14 77