genussgenie.de
Restaurantkritiken für Hamburg und die
umliegenden Provinzen |
|
Wings & Drums The Chicken Company im Hotel "Max am Meer" in Kühlungsborn
Das kürzlich erst frisch umgestaltete und mit neuem Namen versehene Hotel "Max am Meer", welches mit seinem Standort am Lindenpark quasi zu den Hotels der 2. Reihe zählt, hat ein Hähnchenrestaurant eröffnet und wirbt damit, die besten Gockel der Stadt anzubieten - eine recht vollmundige Ankündigung. Das sehr stilsicher und gemütlich rustikal gestaltete große Restaurant mit hübschen Aussenplätzen bietet in puncto Zubereitung der Hähnchen eine kleine Novität, denn das Geflügel wird VOR einer Flammenwand gedreht und gegrillt. Das kann man gut mit Blick auf die offene, im rückwärtigen Teil befindliche, Küche beobachten.
Wir gingen an einem Sonntagmittag dorthin, denn an den Wochenenden ist
auch mittags geöffnet, und orderten als Vorspeise Chicken Saté mit
Mangosauce (6,50) und The Drums (7,50), dazu ein Hugo (5,-) und ein
Lübzer 0,3l (2,80). Die Chicken Saté (in der Speisekarte und auf der
Rechnung konsequent nur als Sate geschrieben) stellten sich als zwei,
ungebeizte Hähnchenfleischspieße heraus, frisch und saftig, jedoch fand
die dazu gereichte Mangosauce nicht unsere Anerkennung, weil sie dem eh
schon schwach gewürzten Fleisch keine Aufmerksamkeit zu geben vermochte.
Die Mangosauce selbst mundete mit ihrem angenehmen Mangoaroma, passte
aber nicht zu den Spießen. Insoweit ein enttäuschender 1. Gang, weil
sich mir doch allzu sehr in den Kopf gesetzt hat, dass ein Satéspieß
würzig (weil gebeizt oder mindestens heftig gewürzt) sein soll und die
dazugehörige Erdnusssauce dem Ganzen noch eine kräftige Note gibt. Die
nächste Vorspeise bestand aus zwei Hähnchenkeulen, die eine mit würziger
Tunke umhüllt, die andere wie ein Backhendl mit einer knusprigen Panade.
Als Hauptgang orderte ich 1/2 Roast Chicken (15,50) in der Würzung Hot &
Spicy (es gab mehrere zu Auswahl) und dazu doppelten Salat mit Cesars
Dressing. Man kann, deswegen der doppelte Salat, der auch wirklich als
Zweifachportion an den Tisch kam, unter diversen Beilagen zusätzlich zum
obligatorischen Salat wählen. Das halbe Hähnchen war eine ordentlich
große Portion eines saftigen, in Stücke zerhauenen Hähnchens, welches
mit einer Art Dressingmarinadeöl übergossen war - sehr schön scharf und
wunderbar würzig. Einfach sehr lecker und passend. Ein weiterer Teil der
Ölmarinade befand sich unter dem Hähnchen, so dass getunkt werden
konnte. Endlich mal eine mutige Küche, die beim Thema "scharf" auch
wirklich scharf anbietet. Ich war glücklich. Mir lief die Nase und es
schmeckte hervorragend. Der Salat war ebenfalls mitsamt seinem Dressing
tadellos.
Da ich die ganze Zeit den Blick auf die offene Küche hatte und mir keine Haxe am Grill aufgefallen war, man möge mir verzeihen, falls ich da falsch gelegen habe, vermute ich, dass man das Teil in der Friteuse auf Temperatur gebracht hatte und vielleicht, aber das ist eventuell schon eine böswillige Vermutung, war die Tagesempfehlung nur das, was vom Vortag auf jeden Fall mal noch verkauft werden sollte? Wir werden vermutlich nie erfahren, was diese Haxe so trocken gemacht hat. Zu den Country Potatoes fiel immerhin die Bemerkung, dass sie einwandfrei und gut schmeckend seien und auch die dazugereichte Extrasoße, die ohne Berechnung blieb, war angenehm würzig und wirkte frisch, wenn auch sie es nicht schaffte, das Haxeninnere wieder saftiger zu machen.
Genussanwältin
Wings & Drums
|
|
genussgenie.de |